Alles Schulz!
Alles Schulz!
Goldene Hochzeit 1959 Franz und Rosa Straube

 Zur Person:

 

Franz Straube, geb. am 20.4.1885 irgendwo in Thüringen/Sachsen-Anhalt,

gest. 1966 in Hamburg.

 

Opa Straube, gelernter Tischler, ursprünglich wohnhaft in der Weidestraße in Barmbek, machte sich in jungen Jahren selbstständig, das Geschäft lief gut, und so konnte er gemeinsam mit seiner Frau in der damals vornehmen Privatstraße Tieloh in Barmbek ein Stadthaus im Gründerstil bauen.

 

Opa Straube war mit 180 cm Körpergröße und an die 100 kg Gewicht für damalige Verhältnisse ein Hüne. Er war bärenstark und konnte alleine ganze Kleiderschränke tragen. In seiner Jugend war er aktiver Ringer (griechisch-römisch).

 

Er war ein sehr familiärer Mensch, jegliche Flausen waren ihm fremd.

Dennoch hatte er gewisse Eigenheiten: Er wollte ein perpetuum mobile erfinden und glaubte mit großer Überzeugung, dass dieses funktionieren würde. Mit Religion u.ä. hatte er nichts im Sinn, stattdessen glaubte er mit Inbrunst an den Kommunismus. In irgendeiner Partei war er allerdings nie, dafür war er ein viel zu großer Individualist.

 

Eines seiner Hobbies war die Restaurierung und Reparatur antiker Uhren, er hatte da trotz seiner Körpergröße ein feines Händchen.

 

Rosa Straube, geb. Maas aus Ahrensbök in Holstein, geb. ca. 1887, war ein sehr pragmatische starke Persönlichkeit. Bescheiden in ihren Ansprüchen gegen sich selbst, stand sie anderen Menschen, die nicht so nach ihrer Vorstellung agierten, oftmals kritisch gegenüber und nahm auch kein Blatt vor den Mund. Ihre Tochter Irmgard ähnelte ihr im Charakter, und beide zusammen nannten wir sie damals "straubsch".

 

Rosa Straube starb 1971 in Hamburg.

 

Geheiratet haben die Beiden 1907.

 

Ich war bei meinen Großeltern sehr oft zu Besuch, da wir ja ja in der gleichen Gegend wohnten. Mit Opa Straube mußte ich stundenlang über Politik, Religion und natürlich über das perpetuum mobile diskutieren. Er war immer ganz enttäuscht, dass ich nie mit ihm in diesen Fragen gleicher Meinung war.

 

Von Oma Straube wurde ich gern verwöhnt. Mit 3 Töchtern und 2 Enkeltöchtern war ich wohl der erträumte Sohn-Ersatz. Ein Sohn war ihnen kurz nach der Geburt verstorben.

 

Leider war ich nach dem Tod von Opa Straube nicht in Hamburg, konnte also keine Erinnerungsstücke, insbesondere die perpetuum mobile Modelle u.ä. mitnehmen. Ich weiß, wer da abgesahnt hat.

 

Das Haus im Tieloh brannte gegen Kriegsende - Bombardierung - aus. Es wurde

nur notdürftig wieder aufgebaut. Dabei wurden die Stuckarbeiten an der Fassade eingeebnet, in dieser Zeit als überflüssig empfunden. Der vordere Teil des Hauses, die Wohnzimmer im Erdgeschoß und in der 1. Etage wurden zur Tischlerwerkstatt, da auch die vorherige Werkstatt den Flammen zum Opfer gefallen war. Der Deckenboden zwischen beiden Etagen wurde offen gelassen. Oben lagerten Balken, Bohlen, Bretter etc. Transporte zwischen Werkstatt und Kunden wurden mit der "Schottschen Karre" durchgeführt, also per pedes von Barmbek in die Innenstadt zum größten Kunden Seeberufsgenossenschaft.

 

p.s.: Woher die Straubes nun kamen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt, habe ich nicht rausbekommen. In Erinnerung blieben mit die Ortsnamen Oberkaka, Roda und Osterfeld.

Goldene Hochzeit 1959

 

 

Ausflug in die Lüneburger Heide, 50iger Jahre

     

   

 

Uroma Maas

 

Meine Uroma Maas geb. ca. 1855, Hardy´s und Arndt-Pete´s Ur-Ur-Oma, Charlottes, Antons und Matildas Ur-Ur-Ur-Oma. Natürlich kannte ich Uroma als Kleinkind auch noch persönlich.

 

Sie wurde mit an die 90 für damalige Verhältnisse auch uralt. Es gab in der Mass Sippe auch eine Tante Lina, also Oma Straubes Schwester aus Berlin, die es auf 101 Jahre brachte.

Alles Schulz!

Druckversion | Sitemap
© Peter W. Schulz, 2012