Illustriert mit sehr vielen meist farbigen Fotos.
Dieses Buch ist eine umfangreiche biografische Darstellung des Lebens von Peter W. Schulz, Jahrgang 1939, die zugleich einen Einblick in die deutsche
Zeitgeschichte von 1945 bis 2010 gibt. Es umfasst persönliche Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs, den Wiederaufbau, das Wirtschaftswunder, sowie kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen
bis hin zu beruflichen Stationen im IT-Bereich und dem privaten Leben.
Kindheit und Kriegserfahrungen
Peter W. Schulz wuchs in Hamburg-Barmbek während des Zweiten Weltkriegs auf. Sein Vater arbeitete in der Flugzeugproduktion, während er und seine Mutter
während der Luftangriffe auf Hamburg evakuiert wurden und später die zerstörte Stadt erlebten. Die Bombardierungen hinterließen eine Trümmerlandschaft, in der die Kinder spielten und die brutale
Realität des Krieges erfuhren. Besonders die soziale Ungleichheit zeigte sich darin, dass wohlhabende Stadtteile von der Zerstörung verschont blieben. Trotz der Kriegsumstände erlebten die Kinder
eine eigene Normalität, geprägt von Kriegsspielen und einer kindlichen Unbeschwertheit.
Nachkriegszeit: Trümmerkinder, Hunger und Kälte
Nach Kriegsende war das Leben von Mangel geprägt. Die Versorgung mit Lebensmitteln war schlecht, und Hunger wurde durch Tauschgeschäfte und
Eigeninitiative bekämpft. Die Kinder spielten in den Trümmern der Stadt, bauten Drachen und erfanden ihre eigenen Spiele. Der Winter 1947 war besonders hart, und Familien mussten Brennholz aus
Stadtbäumen und Wäldern sammeln. Die Nachkriegszeit war eine Zeit des Überlebens, aber auch der Kreativität und des Zusammenhalts.
Wirtschaftswunder und sozialer Wohnungsbau
Die Währungsreform und der Marshall-Plan führten zum wirtschaftlichen Aufschwung. Der soziale Wohnungsbau, maßgeblich betrieben von Genossenschaften wie
der „Neuen Heimat“, schuf dringend benötigten Wohnraum für Ausgebombte und Flüchtlinge. Peter Schulz beschreibt die Korruption und Absprachen bei Bauaufträgen in dieser Zeit, an denen auch sein Vater
beteiligt war. Die „Neue Heimat“ wurde später wegen Missmanagement und Korruption aufgelöst.
Schulzeit und Jugend
Peter Schulz besuchte die Volksschule am Tieloh in Hamburg, wechselte nach einer Empfehlung der Schulbehörde auf das Gymnasium und absolvierte dort das
Abitur. Er beschreibt seine schulischen Leistungen, musische Aktivitäten, wie Schlagzeugspielen in Jazzbands, und erste Erfahrungen mit Mädchen und Tanzkursen. Die Jugendzeit war geprägt von
kultureller Bildung, sportlichen Aktivitäten und dem Aufwachsen in einer Nachkriegsstadt.
Studium und Berufseinstieg
1959 begann Schulz ein BWL-Studium an der Universität Hamburg mit Schwerpunkt Handel. Er absolvierte Praktika bei der ESSO AG und einer Versicherung,
sammelte Erfahrungen mit den ersten Computern und der Digitalisierung. Nach dem Studium arbeitete er als Assistent der Geschäftsführung bei Kaufhaus Hansa in Bocholt, wo er Warenwirtschaftssysteme
einführte und an EDV-Projekten beteiligt war. Später wechselte er in die IT-Branche zu NCR und Nixdorf und gründete eigene Softwarefirmen.
Privatleben und Familie
In Bocholt lernte Schulz seine Frau Roswitha kennen, heiratete sie und gründete eine Familie mit zwei Söhnen. 1970 zog die Familie nach Hamburg
Meiendorf, wo sie ein Haus auf dem Grundstück der Großeltern bezogen. Sie engagierten sich in einem alternativen Kinderladen mit sozialem Anspruch. Später richteten sie einen Zweitwohnsitz in einem
alten Bauernhaus in Stolpe ein und pflegten dort eine enge Dorfgemeinschaft.
Leben auf dem Wasser und Segelschule
Peter und Roswitha Schulz entdeckten ihre Leidenschaft für das Segeln auf der Ostsee und im Mittelmeer. Sie erwarben ein Motorsegelboot in der Türkei,
übernahmen Segelkurse und gründeten die Segelschule „Moby Dick“ für Kinder in Pelzerhaken an der Ostsee. Sie unternahmen zahlreiche Segeltörns in Griechenland, der Türkei und auf
Mallorca.
Berufliche Karriere in der Digitalisierung
Nach Stationen bei NCR und Nixdorf gründete Schulz eigene Firmen, die Software-Lösungen für Verlage und mittelständische Unternehmen entwickelten. Er war
an der Digitalisierung von Schriftarten und grafischen Daten beteiligt, unter anderem bei URW, einem Weltmarktführer für digitale Schriften. Später gründete er die Firma S.M.P. Sign Systems, die sich
auf großformatigen Digitaldruck spezialisierte und innovative Konzepte für Kunstdrucke entwickelte. Auch seine Frau war in der Werbetechnik aktiv.
Kulturelles und gesellschaftliches Engagement
Das Dokument beschreibt vielfältige kulturelle Interessen, insbesondere im Bereich Jazz, Theater und Literatur. Schulz ist ein begeisterter Jazzfan,
besuchte zahlreiche Konzerte und pflegte Kontakte zu Musikern und Künstlern. Er beschreibt Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Nils Sustrate, Gerlach Fiedler und anderen. Die Familie engagierte sich
in kulturellen Projekten und pflegte Freundschaften mit Künstlern und Intellektuellen.
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